Einfache Möglichkeiten, um sich besser zu fühlen

Die zielgerichtete Therapie soll die chronische myeloische Leukämie so weit wie möglich zurückdrängen und verhindern, dass die Erkrankung fortschreitet.
Ärzte können jedoch damit die Erkrankung nicht heilen, sondern nur dafür sorgen, dass sie zu einer chronischen Erkrankung wird, mit der die Betroffenen für gewöhnlich einen normalen Alltag mit guter Lebensqualität leben können.

Sich auf eine „neue Normalität“ einstellen

Viele sagen, dass sich ihr Leben mit CML anders anfühlt. Für manche kann der Alltag eine neue Bedeutung bekommen. Vielleicht merken Sie, dass Sie Dinge zu schätzen beginnen, die Sie immer für selbstverständlich gehalten haben. Möglicherweise denken Sie genauer darüber nach, mit wem Sie Zeit verbringen möchten und was Sie machen. Manchmal sehnen Sie sich vielleicht nach der Zeit zurück, in der Sie nicht über CML nachdenken mussten. Es ist völlig normal, dass Sie sich manchmal über Ihre Erkrankung ärgern und sich fragen: „Warum gerade ich?“

Untersuchungen und Behandlung

Mit CML zu leben bedeutet, Medikamente einzunehmen und regelmäßige Arzttermine und Untersuchungen einzuhalten. Das kann es erschweren, die eigene Krankheit tagtäglich aus dem Kopf zu bekommen. Manchen Menschen fällt es nicht leicht mit der Arbeit oder dem familiären und sozialen Leben so zurechtzukommen wie vor ihrer Diagnose.

Mit der Unsicherheit leben

Mit Unsicherheit zu leben kann eine der größten Herausforderungen bei CML sein. Möglicherweise lässt die Behandlung Ihre CML zurückgehen und ist über einen langen Zeitraum hinweg wirksam. Dafür gibt es jedoch keine Garantie – und diese Unsicherheit kann es schwierig machen, sich zu entspannen, selbst wenn die Behandlung gut läuft. Auch wenn Ihr Arzt Sie damit beruhigen kann, dass es andere Optionen gibt, ist es normal, wenn Sie ängstlich und unruhig sind. Möglicherweise leiden Sie auch unter Schlafproblemen, weil Sie sich Sorgen wegen Ihrer CML machen – insbesondere um die Zeit der Diagnose herum.

Ein paar Tipps zur Bewältigung

Öffnen Sie sich. Es kann sehr hilfreich sein, die eigenen Gefühle mit einem vertrauten Menschen oder einem professionellen Psychologen oder Therapeuten zu teilen (vielleicht kann Ihr Arzt Ihnen jemanden empfehlen). Aber nicht jeder möchte reden, und das ist auch in Ordnung.

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Versuchen Sie, regelmäßig Dinge zu tun, die Ihnen Spaß machen. Das hilft Ihnen zu entspannen und Freude am täglichen Leben zu finden. Das kann alles Mögliche sein, vom Backen über Spaziergänge in der Natur bis hin zum Besuch von Kunstgalerien.

Konzentrieren Sie sich auf den gegenwärtigen Moment. Sobald Sie beginnen, sich Sorgen über die Zukunft zu machen, versuchen Sie, sich wieder in das Hier und Jetzt zu versetzen. Denken Sie daran: Niemand weiß, was in der Zukunft passieren wird. Selbst wenn Sie dies nur ein paar Minuten pro Tag üben, werden Sie sich wahrscheinlich friedvoller fühlen.

Feiern Sie die positiven Dinge. Konzentrieren Sie sich auf die positiven Veränderungen Ihres Zustandes – egal, wie klein sie Ihrer Meinung nach sind. Zahlreiche Untersuchungen können im Lauf der Zeit auslaugend sein. Wenn sich also Ihr PCR-Wert verbessert hat oder Ihre Blutwerte gut sind, erlauben Sie sich zu diesen positiven Ergebnissen gute Gefühle.

Seien Sie aktiver. Bewegung hilft nachweislich, die Stimmung zu heben. Tun Sie, was Ihnen Spaß macht – sei es Spazierengehen, Tanzen, Yoga oder Schwimmen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, was für Sie geeignet wäre.

Teilen Sie Ihren Ärzten Ihre Bedenken mit. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich Sorgen über Ihre Behandlung, Nebenwirkungen oder andere Aspekte Ihrer Erkrankung machen. Vielleicht kann er Sie beruhigen oder Ihnen hilfreiche Vorschläge machen. Und informiert zu sein kann Ihnen dabei helfen, sich sicherer zu fühlen.

Psychoonkologische Betreuung

Es ist normal, dass Sie sich von Zeit zu Zeit niedergeschlagen fühlen – insbesondere, wenn Sie mit einer Langzeiterkrankung wie CML leben. Aber wenn Sie das Gefühl haben, Sie könnten das Leben nicht mehr genießen oder gar bewältigen und diese Gefühle häufiger auftauchen, sollten Sie mit dem Arzt oder einem Familienmitglied sprechen.

Eine psychoonkologische Betreuung zusätzlich zur fachmedizinischen Betreuung durch den Onkologen/Hämatologen kann in allen Stadien der Erkrankung eine wertvolle Begleitung sein. Psychoonkologische Angebote können in verschiedenen Einrichtungen und in allen Phasen der Erkrankung in Anspruch genommen werden. Die Kosten für eine psychoonkologische Betreuung übernehmen in der Regel die Krankenkassen. Es empfiehlt sich dennoch, sich im Vorfeld einer Behandlung zu erkundigen, ob und wie weit psychoonkologische Leistungen übernommen werden.

Hier finden Sie eine Liste mit speziell ausgebildeten Psychoonkologen zur ambulanten Therapie:
www.krebsinformationsdienst.de/service/adressen/psychoonkologen.php

Praxisverzeichnis für onkologische und hämatologische Praxen zur ambulanten Behandlung:
www.krebsratgeber.de/aerzteverzeichnis

 

  1. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/leukaemien/behandlung/chronische-myeloische-leukaemie-cml.php
  2. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebs-und-psyche/stressmanagement-fuer-krebspatienten.html
  3. https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebs-vorbeugen/bewegung-und-krebs/bewegung-gegen-krebs/
  4. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/leukaemien/behandlung/chronische-myeloische-leukaemie-cml.php